Viva la Bernie
Benefiz Kunst Auktion
Vor sechs Jahren erwarben Investoren dieses historische Areal auf St. Pauli. Nun können wir es endlich zurückkaufen. Zusammen mit der gemeinwohlorientierten Johann Daniel Lawaetz-Stiftung und der Stadt Hamburg ist jetzt die Zeit gekommen, VIVA LA BERNIE dauerhaft dem spekulativen Immobilienmarkt zu entziehen.
Die beiden privaten Eigentümer bieten die Immobilie der Johann Daniel Lawaetz-Stiftung zum Kauf an, damit diese den Hof seinen Nutzer*innen zur Erbpacht dauerhaft überlassen kann. Die Stadt hat in Aussicht gestellt, den Ankauf politisch zu begleiten und im Rahmen bestehender Förderstrukturen zu prüfen, ob flankierend Förderungen möglich sind. Zur erfolgreichen Realisierung sind die Beteiligten auf ein breites Engagement der Stadtgesellschaft angewiesen, für das sich die Hofgemeinschaft mit einer Fundraising-Kampagne engagieren will.
GESAMTE PRESSEMITTEILUNG LESEN
Den Auftakt unserer Fundraising-Kampagne bildet eine Benefiz-Kunst-Auktion im Spiegelsaal des Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg. Mit Werken von Daniel Richter, Rosemarie Trockel, Andreas Gursky und vielen anderen mehr. Durchgeführt von Christie’s (Vor Ort) und Lot-Tissimo (Online) fließen die eingebrachten Mittel dieser Auktion direkt in die Rettung von VIVA LA BERNIE.
Benefiz-Auktion zur Rettung unseres Künstler-, Handwerkund Wohnhofs. Mit freundlicher Unterstützung von:
VIVA LA BERNIE
BENEFIZ KUNST AUKTION
07.12.2023 | 18h – 21h
LIVE und ONLINE mitbieten!
Versteigerung mit Werken von:
DANIEL RICHTER
TAL R
JONATHAN MEESE
CLEMENS KRAUSS
DANIEL JOSEFSOHN
DANIEL LERGON
EMMANUEL BORNSTEIN
GREGOR HILDEBRANDT
KLAUS VOORMANN
MILEN TILL
ROSEMARIE TROCKEL
RUSCHA VOORMANN
WOLFGANG TILLMANS
4000
PEDRO ANACKER
RUDI KARGUS
HARTMANN GREB
ULRIKE ISENSEE
ANDREAS GURSKY
AXEL MARTENS
HEIKE OLLERTZ
TONA
JAKOBUS DURSTEWITZ
ROCKO SCHAMONI
THERESA VOLPP
Wir danken allen Künstler*innen vom ganzen Herzen die uns Ihre Bilder für die Auktion zur Verfügung gestellt haben.
Die beteiligten Künstler spenden ihre Exponate zugunsten des Vermögensstocks der Johann Daniel Lawaetz-Stiftung als Beitrag für den geplanten Ankauf des VIVA LA BERNIE Hinterhofes in der Bernstorffstraße 117.
01
Jakobus Durstewitz
Fettes Boot 9, 2023
90*60 cm. Acryl auf Leinwand.
Unikat, zeitgenössisch, figurativ, Motiv aus Bühnenbild für die Abschlusstour von Fettes Brot.
02
Daniel Lergon
Ohne Titel, 2020
Phthalogrün in Öl auf neongelber Leinwand 60 x 40 cm. Rückseitig signiert.
Daniel Lergon, geboren 1978 in Bonn, ist ein in Berlin ansässiger Maler, der sich durch die Qualität und Experimentierfreude seiner Oberflächen auszeichnet. Er konzentriert sich auf ein einzelnes Farbpigment, aus dem er ein breites Spektrum an Nuancen kreiert, das von leuchtendem Hellgrün bis zu fast Schwarz reicht. Seine Werke strahlen ein inneres Licht aus und verbinden abstrakte Formen mit figürlichen Anklängen. Die Reduktion auf ein Pigment betont den gestischen Farbauftrag, der individuell und direkt auf die Leinwand übertragen wird. Lergon absolvierte sein Studium an der Universität der Künste in Berlin bei Lothar Baumgarten. Seine Arbeiten wurden in zahlreichen internationalen Gruppen- und Einzelausstellungen präsentiert, darunter in Städten wie Los Angeles, London, Brüssel, Stockholm, Kopenhagen, Malmö, Buenos Aires, Istanbul, Marseille, Köln, Berlin und München.
03
TONA
Work in Progress, 2021
35,5 x 35,5 cm. Sprayprint on old metal.
Der Künstler Tona gehört zu den Urgesteinen der Hamburger Street Art Szene. In einer Welt die oft unfair, gemein und brutal scheint und in der Menschen oft mit Scheuklappen versehen sind, ist die Motivation des Hamburger Künstlers TONA, diese verzerrte Wahrnehmung auf eine träumerische, sinnliche und emotionale Weise zu konfrontieren. Anders als sonst in der Strassenkunstwelt, die wohl eher mit Kritik und Ironie arbeitet, versucht die Motivwelt des Künstlers die Betrachter kurzzeitig aus ihrem gewohnten „0815 Gedankenkonstrukt“ herauszureißen, um Ruhe, Frieden, Freude sowie ein Lächeln zu schenken. TONA lebt und arbeitet in Hamburg.
04
Axel Martens
Irgendwo im nirgendwo
30 x 40 cm in einem 40 x 50 cm Ahornholzrahmen mit Passepartout.
Axel Martens, 1968 geboren an der Nordseeküste, verankert in Hamburg, ist bekannt für seine doch ungewöhnlichen Portraits. Keine „lächelt doch mal in die Kamera“ Fotos. Lächeln kann man hingegen, vielleicht über seine Tagebuchbilder, in the middle of nowhere ein absolut einsamer Anhänger mit der Aufschrift „Elefanten“. Warum stand er da, wie lange stand er da, was war drin, riecht es? Unbeantwortete Fragen, die auf immer unbeantwortet bleiben.
Auch den einen oder anderen VIVA LA BERNIE-Bewohner hatte er schon vor der Kamera, deswegen und weil es solche Refugien zwischen gentrifizierten Stadtteilen weiter geben muss, ist er dabei. Gerne!
05
Rudi Kargus
Kargos, 2022
Öl auf Leinwand. 100 x 100 cm.
Das zehnte Bild des 11-teilgen Zyklus „Cosmos“. Mit diesem Bild schloss der Künstler sein vorheriges Berufsleben ab. In diesem dekonstruiert er Zeitungsheadlines aus der Zeit als Profisportler. Organische Fragmente durchbrechen jetzt die harte Konstruktion der Zeilen. Immer offen für den malerischen Prozess und auf eine befreiende Art unlesbar.
06
Rudi Kargus
Amarcord. 2022
Öl auf Leinwand. 100 x 80cm.
Das zweite Werk vom Künstler stammt aus der Ausstellung „Rudi Kargus – Ich ist ein anderer“.
„Ich möchte, dass meine Bilder immer auch eine Baustelle zeigen“, sagt er selbst über seine Motivation für die Malerei.
07
Andreas Gursky
Tour de France II, 2016
Inkjetprint, gerahmt hinter Glas. Edition 42/50 71,5 x 51,8 x 4 cm
Andreas Gursky ist 1955 in Leipzig geboren. Heute lebt und arbeitet er in Düsseldorf.
„Tour de France II“ heißt Andreas Gurskys Bild, das er anläßlich des Grand Départ veröffentlicht hat. Dies ist der Tourstart des wichtigsten Radrennens der Welt, der 2017 in Düsseldorf gefeiert wurde. Der anfängliche Überblick weicht beim genauen Hinschauen den Details, in denen man sich als Betrachter verlieren kann. Die Szene zeigt eine Bergetappte des Rennens, aber anstelle der Fahrer reihen sich Zuschauer entlang der Strasse, die ausschnitthaft in drei Bändern unterteilt bis hinauf zum äußersten Rand des Berges führt. Dort bekrönt der Schriftzug ‘VIVE LE TOUR’ die Szenerie, aufgenommen von einem Hubschrauber.
08
4000
Hitverdächtig
40 x 40 cm
Acryl auf Leinwand
Seine künstlerische Karriere begann 4000 in den 1990er Jahren in seinem Atelier in Hamburg-St.Pauli. Bekannt geworden ist er zunächst durch seine Arbeiten in Produzentengalerien, alternativen Clubs und Veranstaltungsräumen in Hamburg, Berlin, München, Köln und Frankfurt. Als sogenannter „Szenemaler“ hat er sich immer vom Markt und dessen Vermarktungsinstrumenten distanziert. Mittlerweile sind die Werke in anerkannten Galerien und auf Messen vertreten sowie im Besitz prominenter Kunstsammler.
09
Daniel Josefsohn
Hamburg (aus der Serie „Iran, Irak, Ikea“), 1998
Analoger C-Print auf Fujicolor Crystal Archive Professional Maxima Glossy Papier, Abzug 2022, 45,5 x 33,6 cm (56,2 x 44,7 cm).
Edition 1/5 + 2 AP, rückseitig auf dem Rahmen gelabelt, signiert, datiert, betitelt und gestempelt.
Daniel Josefsohn (1961-2016), ein Berliner Fotograf, erlangte in den frühen 90ern durch die MTV-Kampagne „Miststück“ Bekanntheit. Seine Porträts von Jugendlichen verschiedener Subkulturen prägten das Bild der Generation X. Josefsohn, ein Meister der Balance zwischen Reportage und inszenierter Fotografie, war bekannt für seine direkte, leidenschaftliche und humorvolle Bildsprache. Seine Werke, darunter Kampagnen für „Herr von Eden“ und Plakate für die Berliner Volksbühne, zeichnen sich durch eine Kombination aus Absurdität, Zärtlichkeit und Empathie aus. „Hamburg“ aus der Serie „Iran, Irak, Ikea“ (1998) ist ein frühes, ikonografisches Werk Josefsohns. Es zeigt seinen charakteristischen Stil, der Alltagsabsurditäten einfängt und subkulturelles Lebensgefühl humorvoll darstellt, einschließlich wiederkehrender Elemente wie ‚Stormtrooper‘-Helme.
10
Klaus Voormann
Stuart Kohle / Stuart Crayon, 2002
Kohle und Bleistift auf Papier in Künstlerrahmen 63 x 63 cm. Im Werk vorderseitig unten betitelt und signiert.
Klaus Voormann, ein vielseitiger Künstler, zeichnet sich durch seine Arbeiten in Grafikgestaltung und Design aus. Sein Talent führte dazu, dass er 1966 von John Lennon gebeten wurde, das Cover für das Beatles-Album „Revolver“ zu gestalten. Dieses Cover wurde zu einem Meisterwerk der Cover – Artwork und brachte Voormann als erstem Deutschen einen Grammy ein. Seine Kunst zeichnet sich durch eine Mischung aus grafischem Design und musikalischer Inspiration aus, wie in der Darstellung von Stuart Sutcliffe, dem ehemaligen Bassisten der Beatles, der die Band verließ um an der Hochschule für bildende Künste Hamburg Malerei zu studieren und der Hansestadt bis zu seinem frühen Lebensende treu blieb. Klaus Voormann erinnert sich auch heute noch gut an die Bernstorffstraße, durch die damals sein täglicher Fußweg zu und von der Großen Freiheit führte.
11
Rosemarie Trockel
Theorem, 2023
Digitale Photo-Collage, Fine Art Inkjet Druck auf Hahnemühle-Photo-Rag-Papier.
100 x 100 cm. Unikat, gerahmt, signiert
Rosemarie Trockel, geboren 1952 in Schwerte, ist eine herausragende Künstlerin der Gegenwartskunst, bekannt für ihre vielfältigen Werke wie Collagen, Strickbilder, Skulpturen, Installationen und Filme. Sie erforscht gesellschaftliche Rollenbilder, geschlechtsspezifisches Verhalten und kulturelle Codes, verknüpft mit Philosophie, Theologie und Naturwissenschaften. Ihre Arbeiten hinterfragen soziale und sexuelle Identitäten sowie das Konzept des männlichen Künstlergenies, wobei sie eine feministische Perspektive einnimmt und Kritik an der Kunstwelt und gesellschaftlichen Normen übt.
Ihre Karriere begann mit einer Einzelausstellung 1982 in Köln und Bonn. International bekannt wurde sie durch Ausstellungen im Museum of Modern Art in New York und im Museum of Contemporary Art in Chicago. In Europa folgten zahlreiche Ausstellungen, darunter die documenta X und die Biennale von Venedig. Das Museum für Moderne Kunst in Frankfurt am Main zeigte von Dezember 2022 bis Juni 2023 eine umfassende Retrospektive ihrer Werke.
12
Ruscha Voormann
(grünschwarzgrünschwarzgrünschwarz grünschwarzgrünschwarzgrünschwarz), 2022
Acryl auf Leinwand, 80 x 60 cm. Rückseitig signiert
Ruscha Voormann, geboren 1992 in Flensburg, lebt und arbeitet in München, wo sie an der Akademie der Bildenden Künste unter Gregor Hildebrandt studiert. Ihre künstlerische Laufbahn begann erst vor vier Jahren, doch sie hat bereits über 30 Einzelund Gruppenausstellungen in Städten wie Berlin, Wien, New York, Madrid, München, Hamburg, Leipzig und Köln vorzuweisen. Voormanns Wendung zur Abstraktion wurde durch die Werke von Lee Krasner und Helen Frankenthaler inspiriert, besonders nach einem Besuch im MoMA. Sie strebt danach, mehr auszudrücken, als Worte und Narrative es können, und sieht in der Abstraktion ein Mittel, tiefe emotionale Resonanz ohne figurative Darstellung zu erreichen. Ihre Kernthemen umfassen das Gleichgewicht, die Ausbalancierung von Extremen und die Harmonisierung innerer und äußerer Ausgewogenheit in verschiedenen Bereichen. Voormanns Werke reflektieren eine Verschmelzung von Gegensätzen wie Härte und Weichheit sowie Helligkeit und Dunkelheit, mittels klarer, geometrischer Formen und freiem, gestischem Farbauftrag.
13
Hartmann Greb
Blaue Welle
Glas, verschmolzen (Pâte de Verre) Hochformat, 52 x 29 cm
Das Wandbild besteht aus unzähligen Würfeln, die aus Glasgranulaten bei unterschiedlichen Temperaturen geschmolzen sind. Die in Größe und Höhe verschiedenen Glaswürfel lassen trotz ihrer regelmäßigen Anordnung eine lebendige Struktur entstehen. Besonders bei seitlicher Beleuchtung entsteht ein intensives Spiel aus Licht, Transparenz und Schatten.
14
Gregor Hildebrandt
La mer s‘est calmée
(Santa Maria de Guadeloupe), 2016
Audio-Cassetten-Tape auf Acryl auf Leinwand 74 x 74 x 3 cm, rückseitig signiert
Gregor Hildebrandt, geboren 1974 in Bad Homburg, ist ein in Berlin lebender und arbeitender Künstler sowie Professor für Malerei an der Akademie der Bildenden Künste in München. Sein Schaffen basiert auf der Nutzung analoger Datenträger wie Ton- und Videobänder, Schallplatten sowie deren Gehäuse. Diese Materialien werden in seinen Werken auf Leinwände, Fotodrucke und in raumgreifenden Installationen integriert. Hildebrandts Kunst, die formal an den Minimalismus erinnert, gewinnt durch subjektive und autobiografische Elemente an Tiefe. Besonders hervorzuheben ist seine Verwendung von Kassettenbändern, die den Bildern eine „unsichtbare“ Dimension verleihen. Seine Werke, reich an Bezügen zu Musik, Film, Literatur und Kunstgeschichte, sind komplexe Montagen, die verschiedene Bildassoziationen verbinden. Zu seinen wichtigen Einzelausstellungen zählen die Kunsthalle Rostock, MAZ Museo de Art de Zapopan und die Kunsthalle Praha.
15
Ulrike Isensee
Vernetzt
Wandobjekt, Seidenstoffe und Filzstreifen, gelegt und genäht. Ca. 90 cm x 260 cm
Grenzgänge interessieren Ulrike Isensee. Was passiert, wenn ein Gewebe immer transparenter wird und schließlich nur noch aus einzelnen Stoffteilchen besteht, die durch ein feines Gitternetz miteinander verbunden sind?
Mit ihren textilen Wandobjekten und Raumteilern entstehen Bilder bei denen die Materialität gleichzeitig Inhalt und Thema verkörpert.
16
Heike Ollertz
78°25‘45.7161“ N 17°23‘9.3646“ E
Gerahmter Archival Fine Art Print
auf Hahnemühle Barytha. 50 x 50 cm.
Heike Ollertz ist im Ruhrgebiet geboren und an der Elbe groß geworden. Die Fotografin publizierte unter anderem Bildbände über Irland und Island im mare Verlag – sie ist erst ganz bei sich, wenn Wasser oder Eis vor der Kamera sind. Der Eisberg als ephemere Skulptur dient auch gleichzeitig als seismographisches Sinnbild der Klimakrise.
17
Theresa Volpp
Untitled (plastic skin) III, 2020 170 x 125 cm.
Theresa Volpp, geboren 1988 in Süddeutschland, lebt und arbeitet in Berlin und Zürich.
Theresa Volpp absolvierte ihren BA in Design in Hamburg, und studierte Freie Kunst in der Klasse von Anselm Reyle (HfbK) und Katharina Grosse (Kunstakademie Düsseldorf). Im Jahr 2016 schloss die Künstlerin ihr Studium an der Goldsmiths University of London mit einem MFA in Fine Arts ab.
Die abstrakte Sprache von Theresa Volpp bezieht sich stark auf die urbane Umgebung. Auf der Suche nach Inspirationen aus allen Bereichen, von Architektur und städtischen Strukturen über alltägliche Objekte, die in der natürlichen und vom Menschen geschaffenen Umgebung zu finden sind, bis hin zu Elementen der Straßenkultur wie Mode, Graffiti und schnellen Autos, schöpft Theresa Volpp aus einer scheinbar endlosen Quelle bunter und lebendiger Referenzen, um visuelle Aussagen über die potenzielle Funktion der Malerei in der heutigen visuellen Kultur und ihren ästhetischen Wert für die Welt zu treffen. Anstatt also eine höhere soziale oder politische Motivation für das Medium zu beanspruchen, demonstriert Volpp die Macht der Malerei, in verschiedenen Zuständen der Vergänglichkeit und variierenden Kontexten, um dennoch unwiderlegbar dringlich in diesem Augenblick zu existieren.
18
Pedro Anacker
Hamburgs Nutten sind besser als ihr Ruf
Acryl auf Leinwand. 80 x 60 cm.
Pedro Anacker, Jahrgang 1962 studierte von 1984 bis 1986 Freie Malerei an der Hochschule für bildende Künste Hamburg (HfbK) bei Prof. Bernd Koberling. Danach folgte von 1986 bis 1988 eine Mitarbeit bei Andy Hertel im „Toulouse Lautrec-Institut“ und weiteren Kulturbetrieben.
Seine oftmals großformatigen Arbeiten sind wuchtig, existenziell, modern und urzeitlich zugleich. Entstanden sind zudem Übermalungen alter Zeitdokumente, wie Notenblätter, Zeitungen, Briefe und Pappen. Weitere Arbeiten sind Skulpturen aus Hafenpollern und Schiffswänden aus Eisen. Pedro Anacker stellt seine Arbeiten national und international aus.
19
Wolfgang Tillmans
After Party (d), 2010
Inkjet-Print auf Aluminum, im Künstlerrahmen 80,6 x 64,4 cm. 1/3 + 1 AP
Rückseitig gelabelt und signiert
Wolfgang Tillmans, aktiv seit den späten 1980er Jahren, begann seine Karriere in Hamburg und wurde bekannt für die Dokumentation der Rave-Szene und junger Menschen in seinem Umfeld. Seine Arbeiten, die oft Musiker und das Clubleben umfassen, erschienen in renommierten Magazinen wie i-D und Spex und etablierten ihn als Chronist seiner Generation, insbesondere der Londoner Club- und Schwulenszene. Tillmans‘ Werk, das sich durch ästhetisches und politisches Interesse auszeichnet, umfasst Porträts, Stillleben, Himmelsaufnahmen und Landschaftsbilder. Er ist bekannt für seine Aussage „Ich mache Bilder, um die Welt zu erkennen“. Seine Arbeiten wurden in bedeutenden Museen weltweit ausgestellt, darunter in Zürich, Stockholm, Düsseldorf, New York und London. Tillmans‘ vielfältiges Schaffen reflektiert seine Beschäftigung mit Realitätskonzepten und Wahrheitsansprüchen, besonders im Hinblick auf Homosexualität und Geschlechterfragen.
20
Clemens Krauss
Gestalt, 2023
Öl auf Leinwand. 60 x 60 cm.
Clemens Krauss, geboren 1981 in Graz, Österreich, ist ein vielseitiger Künstler, der in Wien, Berlin und London Kunst studierte. Bekannt für seine pastosen Ölarbeiten, erweiterte Krauss sein Repertoire um Skulptur, Performance und Videoinstallation. Sein künstlerischer Ansatz umfasst hell-monochrome, teils architektonische Hintergründe, auf denen er Körper in dicken Öl-farbschlieren darstellt, die sich dreidimensional in den Raum erstrecken. Diese Werke reflektieren über die Rolle des Individuums in politischen, kulturellen und sozialen Kontexten. Krauss‘ Karriere umfasst Ausstellungen in Japan, Brasilien, Australien, Israel und China, darunter Einzelausstellungen im MARTa Herford, der Berlinischen Galerie und im Haus am Waldsee, Berlin. Er nahm auch an den Biennalen von Havanna, Curitiba, Zagreb und Chengdu teil. Krauss lebt und arbeitet in Berlin und Angermünde, Brandenburg.
21
Rocko Schamoni
Asstrays (Putin, LePen, Trump), 2023
Keramik, handsigniert, nummeriert.
Rocko Schamoni, geboren 1966, ist Autor, Entertainer, Musiker, Schauspieler und Bühnenkünstler. Er lebt in Hamburg. Mit seinen Romanbestsellern wie Dorfpunks und Große Freiheit füllt er Hallen. Lange Jahre betrieb er zusammen mit Schorsch Kamerun den legendären Golden Pudel Club auf St. Pauli.
Asstrays! Die Ashtrays mit den angesagten neuen Führern der Welt. Steig auch Du ein in die interessante Raucherszene. Hier mit Putin, Le Pen, und Trump!
Hergstellt in Handarbeit im Studio Amun in Hamburg.
22
Milen Till
No Brainer (Blumenkranz), 2023
Postkarten und Pins auf Leinwand auf Kork montiert Ø 95 cm. Rückseitig signiert
Milen Till, geboren 1984 in München, ist ein deutsch-französischer Künstler, der sich dem Konzeptualismus und der Ready-Made-Art widmet. Bekannt für seine vielschichtigen Arbeiten, beschäftigt er sich vor allem mit ikonographischen Werken bekannter Künstler*innen, die er durch Entfremdung und Neukontextualisierung neu interpretiert. Eines seiner Werke, „No Brainer (Blumenkranz)“, besteht aus Museums-Postkarten, die kreisrund angeordnet eine farbenfrohe Blume imitieren und Werke von Claude Monet und Robert Delaunay mit Anklängen an den Renaissance-Maler Giuseppe Arcimboldo verbinden. Till studierte an der Münchner Kunstakademie bei Gregor Hildebrandt und schloss 2020 mit einem Meisterdiplom ab. Vor seiner Kunstkarriere bildete er zusammen mit seinem Bruder Amédée das DJ-Duo „Kill The Tills“.
23
Emmanuel Bornstein
Untitled CXXXII, 2023
Gouache auf Papier
32,5 x 25 cm gerahmt, signiert.
Emmanuel Bornstein, geboren 1986 und ansässig in Berlin, ist ein herausragender französischer Maler seiner Generation, bekannt für sein Engagement in der figurativen Malerei. Sein Werk „Untitled CXXXII, 2023“, eine Gouache-Zeichnung, ist eine Variation seines berühmten Bildes „Rider“, das in der Fondation Louis Vuitton in Paris ausgestellt ist. Bornstein fokussiert sich in seiner neuesten Serie auf das Phänomen der „Rider“ – Fahrradkuriere, die als Symbole eines entfesselten Kapitalismus fungieren. Diese Kuriere eilen, oft unbemerkt, mit großen gepolsterten Rucksäcken durch die Städte, um die Bedürfnisse der Bewohner zu erfüllen. Bornstein fängt ihre Flüchtigkeit in lebendigen Farben ein und verleiht damit einer oft übergangsmäßigen oder nebenberuflichen Tätigkeit Sichtbarkeit und Bedeutung. Seine Arbeiten sind in bedeutenden internationalen Sammlungen vertreten, darunter die Fondation Louis Vuitton, Paris, das Musée d’Art Moderne in Toulouse und das Elgiz Museum in Istanbul. Bornstein wurde zudem mit Einzelausstellungen in renommierten Museen geehrt, unter anderem in der Kunsthalle Rostock und im Musée de la Résistance et de la Déportation in Toulouse.
24
Jonathan Meese
Daniel Richter
Tal R
Ohne Titel (Ich will Kunst) 2017
Bild auf Karton.100 x 140cm. Vorderseitig signiert.
Das Bild ist Zeugnis einer außergewöhnlichen Freundschaft von drei Ausnahmekünstlern. Es ist Ergebnis eines 15-stündigen Malrausches, dem sich die drei gemeinsam hingegeben haben. Ein zeichenhaftes Bild, in denen sie den per se männlichen Künstlerkult dekonstruieren, sich übereinander und sich selbst lustig machen.
2017 The Men Who Fell from Earth, Holstebro Kunstmuseum, Holstebro, Denmark
2018 Deutschland Bavid Dowie, Kunsthaus Stade, Deutschland
2019 The Men Who Fell from Earth,
EMMA | Espoo Museum of Modern Art, Espoo, Finland
25
Jonathan Meese
Daniel Richter
Tal R
Ohne Titel (Museum, Pizza M), 2017
Bild auf Karton. 100 x 140cm. Vorderseitig signiert.
Auch dieses Bild ist Ergebnis des selben 15-stündigen Malrausches, dem sich die drei gemeinsam hingegeben haben. Ein zeichenhaftes Bild, spielerisch, humorvoll und frech.
2017 The Men Who Fell from Earth, Holstebro Kunstmuseum, Holstebro, Denmark
2018 Deutschland Bavid Dowie, Kunsthaus Stade, Deutschland
2019 The Men Who Fell from Earth,
EMMA | Espoo Museum of Modern Art, Espoo, Finland
Die Plätze im Museum sind begrenzt – Falls ihr mitbieten wollt, reserviert bitte per Mail einen der raren Plätze unter auktion@vivalabernie.de.